Deutsch-Türkische Wirtschaftsbeziehungen

Die deutsch-türkischen Wirtschaftsbeziehungen haben eine lange Tradition. Sie reichen zurück bis in die Ära des Osmanischen Reiches.

  • 1761 unterzeichneten Friedrich der Große und Sultan Mustafa III. einen Freundschafts-, Schifffahrts- und Handelsvertrag.
  • 1856 baute Siemens in Istanbul das erste Telegraphenamt.
  • Anfang des 20. Jahrhunderts nahmen das Bauunternehmen Philipp Holzmann und die Deutsche Bank als Finanzier den Bau der legendären Bagdad-Bahn von Anatolien in den Nahen Osten in Angriff.
  • Bosch folgte mit einer Niederlassung in Istanbul im Jahre 1910.
  • Seit den 1960´er Jahren bauen Mercedes und MAN in der Türkei Lastwagen und Omnibusse.

Das Bilaterale Handelsvolumen

  • Inzwischen beläuft sich das bilaterale Handelsvolumen auf rund 37 Milliarden Euro, womit Deutschland der wichtigste Wirtschaftspartner der Türkei ist.
  • Auch bei den ausländischen Investitionen liegt Deutschland mit rund 12 Milliarden Dollar seit 1980 an der Spitze.
  • Mitte der 1990´er Jahre gab es etwa 500 Firmen mit deutscher Kapitalbeteiligung in der Türkei. Heute sind es bereits annähernd 6000 Firmen. Nach großen Konzernen wie BASF, Siemens, Bayer und Bosch zieht es inzwischen auch immer mehr mittelständische deutsche Unternehmen in die Türkei. Für viele ist das Land nicht nur wegen seines großen Binnenmarktes und seiner jungen, konsumfreudigen Bevölkerung interessant, sondern auch als strategisch günstig gelegener Produktionsstandort für Exporte nach Nahost, Asien und Afrika.
  • Die Türkei gehört zu der G-20 Gruppe.
  • Das Bruttoinlandsprodukt von 231 Mrd. US-Dollar im Jahr 2002 betrug im Jahre 2017 bereits 852 Mrd. US-Dollar, was eine Verdreifachung bedeutet.
  • In den letzten 15 Jahren zog das Land Direktinvestitionen von rund 193 Mrd. US-Dollar an.
  • Zwischen 2002 und 2017 erfuhren Exporte im Wert von 157 Mrd. US-Dollar aus dem privaten Sektor einen Anstieg um 335%.
  • Gesamtbevölkerung 82 Mio. (2018, TurkStat)
  • Größte junge Bevölkerung im Vergleich zur EU (EuroStat)
  • Hälfte der Bevölkerung jünger als 32 Jahre (2017 TurkStat)
  • Über 32,7 Mio. junge, gut ausgebildete Fachkräfte (2017, TurkStat)
  • Jährlich mehr als 800.000 Absolventen von über 183 Hochschulen (2017, Council of Higher Education)
  • Mehr als 985.000 Schüler mit Sekundarabschluss, davon etwa die Hälfte von Berufs-, Technik- und anderen Fachschulen (2017, Erziehungsministerium)
  • Gleichbehandlung aller Investoren
  • ca. 58.400 Firmen mit Auslandskapital im Jahre 2017 (Wirtschaftsministerium)
  • Schlichtung durch internationale Schiedsgerichte
  • Gewährleistung des freien Kapitalverkehrs
  • Neue, technisch fortschrittliche Infrastruktur für Transport, Telekommunikation und Energie
  • Hoch entwickelte, kostengünstige Einrichtungen für den Seetransport
  • Vorteilhafter Schienentransport nach Mittel- und Osteuropa
  • Gut ausgebaute Verkehrswege und Direktlieferung in die meisten EU-Staaten
  • Die Türkei bildet eine natürliche Brücke zwischen der Ost-West und Nord-Süd-Achse und ist damit ein effizienter und kostengünstiger Standort zur Erreichung der wichtigsten Märkte. Sie ermöglicht den einfachen Zugang zu 1,7 Mrd. Kunden in Europa, Eurasien, Nahost und Nordafrika und Märkten mit einem BIP von insgesamt 25 Billionen US-Dollar und spielt eine wichtige Rolle als Energieterminal und -korridor in Europa.